Inzwischen hat sich die schöne Moderatorin einen Namen in der TV-Landschaft gemacht und ist von den deutschen Bildschirmen gar nicht mehr wegzudenken. Als Frau seien ihr jedoch im Laufe ihrer Karriere viele Steine in den Weg gelegt worden. „Bei Viva habe ich meine Moderationstexte selber geschrieben, aber meine Vorgesetzten haben meist den Großteil der Texte rot durchgestrichen. Es hieß, das sei Männerhumor. Das wollten die an mir nicht sehen. Ich durfte oft nicht sein, wie ich wollte“, klagt die 38-Jährige. Die TV-Produzenten seien einfach nicht mit ihrer selbstbewussten Art klargekommen. „Ich hätte es leichter gehabt, wenn ich keine Frau wäre oder ein anderer Typ Frau“, resümiert sie. Zusammen mit ihrem Kollegen Klaas Heufer Umlauf habe sie sich bei Viva für mehr Humor eingesetzt. Das Ergebnis war jedoch ernüchternd. „Am Ende durfte er, ich nicht“, enthüllt Collien. Bei anderen Sendern sei der Sexismus jedoch „noch schlimmer“ gewesen.
Inzwischen hat sich ihr Image glücklicherweise deutlich verändert. „Ich habe seit drei Jahren das Gefühl, die Leute gucken bei mir endlich mal etwas genauer hin. Vorher bekam ich nur Angebote für Tussi-Jobs“, beschreibt die Powerfrau im Gespräch mit dem ‚Emotion‘-Magazin. Diversität sei nach wie vor das ganz große Problem im Fernsehen, bemängelt Collien. Es würden „zu wenig kaputte Frauen“ gezeigt werden. „Wenn dann sind sie eher auf eine niedliche Art tollpatschig oder voll süß chaotisch, aber so, dass Männer sie dabei noch charmant und niedlich finden können, und bloß nicht zu anstrengend“, kritisiert die hübsche Brünette. „Beim Zappen bin ich neulich bei dem Film zu ‚Mängelexemplar‘ hängen geblieben. Die Hauptdarstellerin war krank, nervig, selbstsüchtig und sehr, sehr anstrengend … Das fand ich wahnsinnig befreiend! Ich wünsche mir mehr solche Frauenfiguren im deutschen Fernsehen.“