Drag-Queen und Katholizismus, wie verträgt sich das? Kommt drauf an, sagt die Hamburgerin im Interview mit ‚katholisch.de‘. Am wichtigsten sei es, „sich als Menschen füreinander zu interessieren und nach Gemeinsamkeiten zu suchen, egal wie groß die Unterschiede auf den ersten Blick sind.“ Ihre berüchtigte Bar in der Hansestadt befindet sich tatsächlich direkt neben einer Kirche. „Das war lange das, was Nachbarschaft oft ist: ein Nebeneinander“, erzählt sie. Doch irgendwann sei der Pfarrer in ihr Lokal gekommen, es habe sich ein nettes Gespräch ergeben. Seitdem würden sie sogar gemeinsam Führungen anbieten.
Olivia selbst ist kein Kirchenmitglied. Es müssten sich viele Dinge ändern, bevor sie sich vorstellen könnte, einzutreten. „Wäre aber wirklich ein Wunder, wenn ich das noch erleben würde. Aber wer weiß: Wunder zählen ja in gewisser Weise zu den Kernkompetenzen“, lacht Olivia. Sie könne dem Glauben jedoch viel Positives abgewinnen: „An irgendwas muss man ja glauben.“
Ganz oben auf der Wunschliste des Paradiesvogels steht übrigens eine Audienz bei Papst Franziskus. „Ich würde ihn vor allem fragen, warum Homosexualität und die Ehe für Alle im 21. Jahrhundert für die katholische Kirche immer noch so ein Problem ist und Frauen nach wie vor keine größere Rolle spielen“, berichtet die Ex-Dschungelcamperin. Sie könne viele persönliche Gemeinsamkeiten mit dem Papst erkennen. „[Uns ist] nicht egal, was aus der Menschheit wird“, sagt die 50-Jährige.