Nach dem Skandal um die Auszeichnung der Rapper Kollegah und Farid Bang wird der Musikpreis Echo abgeschafft. Das erklärte der Bundesverband Musikindustrie am Mittwoch in Berlin. Auf einer außerordentlichen Sitzung habe sein Vorstand am Dienstagabend beschlossen, einen „vollständigen Neuanfang“ herbeizuführen und eine neue Auszeichnung zu schaffen.
Das Geschehen rund um die diesjährige Preisverleihung könne zwar nicht mehr rückgängig gemacht werden, erklärte der Verband. Er wolle aber dafür sorgen, dass sich ein solcher „Fehler“ nicht wiederhole.
Zugleich sei die Marke Echo „so stark beschädigt“ worden, dass ein „vollständiger Neuanfang“ nötig geworden sei.
Der Verband wolle keinesfalls, dass sein jährlich vergebener Preis als eine „Plattform für Antisemitismus, Frauenverachtung, Homophobie oder Gewaltverharmlosung“ wahrgenommen werden, hieß es in
der Mitteilung weiter. Alle bisher mit der Vergabe befassten Gremien würden aufgelöst. Wie genau der Nachfolger aufgebaut sein werde, solle zunächst in Ruhe diskutiert werden.
Den Hip-Hoppern Kollegah und Farid Bang wird im Zusammenhang mit ihrem Album „JBG3“ Gewaltverherrlichung, Frauenfeindlichkeit und auch Antisemitismus vorgeworfen. Trotzdem wurden sie Mitte April mit dem Echo ausgezeichnet. Die Preisverleihung sorgte für viel Empörung, etliche renommierte Künstler gaben ihre Preise zurück.
PR-Agentur Peter & Partner
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Bildquelle: APA (dpa-Zentralbild)/Jens Kalaene
Bildtitel: Musikpreis scheiterte an Kontroverse um Gangsta-Rapper
APA0000 2018-04-25/15:09
251509 Apr 18